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Einsatz von Psycho-Tricks in der Führung

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Dieser Eintrag ist Teil 10 von 10 der Blogreihe 10 Mythen der Führung

Zum Thema Führung gibt es zehn hemmende – in der Allgemeinheit vertretene – Glaubenssätze, die so genannten Mythen der Führung. Fragen Sie sich, welchen Mythen Sie unterliegen und welche Hemmnisse Sie aus dem Weg schaffen sollten, um Ihre Wirkung als Führungskraft zu verbessern.
Teil 10: Einsatz von Psycho-Tricks

Greifen Sie manchmal auf Psycho-Tricks zurück? Psychotricks dienen der Täuschung und funktionieren kurzfristig sogar manchmal. Mittelfristig werden sie aber von anderen durchschaut und Vertrauen wird zerstört. Die Mitarbeiter sollten den Führungsprozess verstehen und damit einverstanden sein. Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Berechenbarkeit schaffen Vertrauen.

 

 

Der Beitrag Einsatz von Psycho-Tricks in der Führung erschien zuerst auf Dr. Nina Harbers
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Kongress Führungs-Autorität 17.09. – 18.09. in Heidelberg

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Atilla Vuran referierte am Donnerstag, den 18. September 2015, beim Kongress „Führungs-Autorität“ in Heidelberg über Veränderungsprozesse, Transformation und Menschenführung in Unternehmen.

Atilla Vuran Vortrag

Atilla Vuran stellt LEADING SIMPLE© vor, das Führungssystem der Grundl Leadership Akademie, und erklärt, wie es in der Praxis umgesetzt wird.

Podiumsdiskussion Führung

Dr. Gunther Schmid (li), Prof. Dr. Arist von Schlippe (re) und Atilla Vuran nach einer gemeinsamen Podiumsdiskussion mit dem Titel „Selbstorganisation und Führung mit Autorität: Ein Widerspruch?“

Der Beitrag Kongress Führungs-Autorität 17.09. – 18.09. in Heidelberg erschien zuerst auf Atilla Vuran
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Systeme schaffen

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Wie mache ich mich überflüssig, während die Ergebnisse immer besser und besser werden? Dies ist die Königsfrage eines Leaders.

Wie sorgen Sie dafür, dass Sie neue Herausforderungen anpacken und mehr Zeit für die wirklich entscheidenden Aufgaben einsetzen können? Wie befreien Sie sich und andere von der direkten Führung und ermöglichen es Menschen, durch indirekte Führung eigenständig erfolgreich zu werden? Welche Systeme haben Sie dafür erschaffen?

Bei einem Boxenstopp im Autorennsport weiß jeder Mechaniker genau, was wann und wie gemacht werden muss. Es ist unter Zeitdruck nicht möglich, die Teammitglieder individuell anzuleiten. Nur dank eines ausgeklügelten Systems können vier Räder in Sekunden ausgewechselt werden.

Was ist ein System?

Der Begriff „System“ bedeutet „das Gebilde, Zusammengestellte, Verbundene“ und bezeichnet allgemein eine Gesamtheit von Elementen (auch Teilsystemen), die so aufeinander bezogen bzw. miteinander verbunden sind und in einer Weise interagieren, dass sie als eine aufgaben-, sinn- oder zweckgebundene Einheit angesehen werden können.

Ein einfaches System sind die offiziellen Wanderwege, auf denen Wegweiser und Zeichen Menschen leiten. Ein kompliziertes System ist das Auto, das viele Teilsysteme enthält (z.B. das Antiblockiersystem (ABS), die Antriebsschlupfregelung (ASR) etc.). Der Mensch ist ein hochkomplexes System mit vielen Teilsystemen (Nervensystem, respiratorisches System, Verdauungssystem etc.).

Es lohnt sich, Systeme für Aufgaben oder Abläufe zu schaffen, die immer wieder vorkommen und die gleichartig zu erledigen sind, beispielsweise Gebrauchsanweisungen, Checklisten, Kochrezepte usw. Erfolgreiche Systeme können dupliziert und sogar verkauft werden (Franchising). Zudem helfen Systeme, einen bestimmten Qualitätslevel zu sichern (z.B. Normen und Prozesse) oder Menschen in gefährlichen Situationen zu leiten (z.B. Fluchtwege).

Unabhängigkeit statt Abhängigkeit

Menschen können direkt oder indirekt geführt werden. Mehr indirekte Führung verringert die direkte Führung. Systeme ermöglichen die indirekte Führung ebenso wie die EOA (Ergebnis-orientierte Aufgabenbeschreibung).
Häufig wird zu viel direkt geführt, weil der Selbstwert der Führungskraft noch nicht groß genug ist, um sich überflüssig machen zu wollen. Wer hauptsächlich direkt führt, hält andere klein und abhängig, statt sie zu fördern und unabhängig zu machen.
Ein guter Leader erhöht den Unternehmenswert, indem er Systeme schafft und verbessert. Dadurch kann er sich um neue oder zusätzliche Aufgaben kümmern und seinen eigenen Wert vergrößern. Zudem verbessert ein Leader die Leistung seiner Mitarbeitenden und verringert Fehlleistungen, indem Abläufe vereinfacht und standardisiert werden.
Fragen Sie sich als Führungskraft, ob Sie Eimer schleppen oder eine Pipeline schaffen!

So schaffen Sie Systeme

Um neue Systeme zu kreieren oder bestehende zu verbessern, sollten die folgenden Punkte berücksichtigt und die zugehörigen Fragen beantwortet werden:

  1. Ist-Analyse
    Wenn es eine Idee für ein neues System gibt, sind die aktuelle Situation und die bereits existierenden Systeme zu analysieren.
    Warum und wozu braucht es ein System? Welche Alternativen bestehen? Welche Ergebnisse soll das System erzielen? Was genau sollte verbessert, vereinheitlicht oder reproduzierbar werden? Welche Fälle soll das System berücksichtigen und welche Spezialfälle können – zumindest vorerst – vernachlässigt werden? Wer wird das System nutzen? Wer wird davon einen Vorteil haben? Welches sind die Bedürfnisse der verschiedenen Anspruchsgruppen?
  2. Definition des Systems
    Die Abläufe und Hilfsmittel sollen so einfach wie möglich sein. Erst wenn alles völlig durchdacht und im Detail verstanden ist, kann eine optimale Lösung entwickelt werden. Die Beschreibung des Systems sollte so klar und präzise wie möglich sein und nur so umfangreich wie nötig.
    Wie ist die Struktur des Systems? Aus welchen Teilen besteht es? Wie kann es flexibel und anpassungsfähig aufgebaut werden? Welches sind die Systemgrenzen und Schnittstellen? Welche Rollen enthält es, und welche Abläufe sind den Rollen zugewiesen? Wie wird das System genutzt und unterhalten? Wofür ist das System ungeeignet?
  3. Anforderungen des Systems
    Die Voraussetzungen für den Gebrauch des Systems sind festzulegen.
    Wofür ist das System konzipiert und wo sind seine Grenzen? Wofür darf es nicht missbraucht werden? Wie kann sichergestellt werden, dass das System wie vorgesehen genutzt wird? Welche Risiken können durch das System entstehen?
  4. Menschen für das System
    Die Erwartungen an die Nutzer des Systems sind zu beschreiben.
    Welche Kompetenzen (Wissen und Erfahrung) werden vom System erwartet? Welche Stärken oder Talente sollten die Menschen idealerweise aufweisen? Für welche Anwender ist es geeignet und für welche nicht? Welche Art von Schulung ist erforderlich?
  5. Ergebnisorientierte Aufgabenbeschreibung und Standardisierung
    Der Nutzen des Systems wird am besten in Form einer System-EOA beschrieben: Das System sorgt dafür, dass … , indem es … . Die Anweisungen an die Benutzer können in Form von SOPs (Standard Operating Procedures), d.h. in Form von standardisierten Vorgehen, definiert werden.
    Welchem Zweck dient das System, und was ist dessen Sinn? Welche Verantwortung kann dem System übertragen werden und welche nicht? Welche Ergebnisse muss das System gewährleisten? Welche SOPs sind wie detailliert festzulegen? Wie hängen die SOPs zusammen?

Das Ergebnis zählt: Darauf müssen Sie beim Einsatz von Systemen achten

Wirkungsvolle Systeme sorgen dafür, dass Aufgaben effektiv und effizient erledigt werden, dass also das Richtige auf die richtige Art und Weise getan wird.

Jedes System sollte so beschaffen sein, dass es immer wieder von verschiedenen Individuen oder Teams genutzt werden kann. Je weniger Anforderungen das System an seine Nutzer stellt, desto besser.

Es ist sicherzustellen, dass Systeme wie vorgesehen angewendet werden. Ist das nicht der Fall, muss geprüft werden, ob sie angepasst oder die Arbeitsweise der Anwender zu verändern ist.

Kreieren Sie Systeme nicht um bestehende Personen oder Teams herum, sondern legen Sie fest, welche Ergebnisse zu erzielen sind. Anschließend stellen Sie sich die Frage, welche Stärken oder Talente die Mitarbeiter brauchen, die mit dem System arbeiten sollen. Dann suchen Sie nach genau diesen Mitarbeitern.

Menschen schätzen Systeme, wenn sie hilfreich sind. Wenn Systeme hingegen einschränkend oder hindernd wirken, werden sie abgelehnt oder umgangen. Systeme sollen also als Diener wirken und nicht zu Herren werden. Zudem müssen sich Systeme an veränderte Umstände anpassen können und dürfen nicht starr sein.

Jede von außen initiierte Veränderung führt üblicherweise zu Widerständen. Das gilt auch für die Einführung von Systemen. Bevor ein System ausgerollt und implementiert werden kann, müssen die zukünftigen Anwender und Nutzer informiert werden. Ein System wird „verkauft“, indem sein Zweck vermittelt wird. Am besten ist es, wenn die verschiedenen Anspruchsgruppen das System wollen.

Der Nutzen des Systems wird an seiner Wirkung gemessen (weniger Aufwand, größere Zuverlässigkeit, geringere Risiken etc.). Fragen Sie sich: Wie groß sind die Unterschiede zwischen den Resultaten mit und ohne System? Inwieweit vergrößert das System die Unabhängigkeit der Nutzer?

Bildquelle: Fotolia

Der Beitrag Systeme schaffen erschien zuerst auf Andreas Schlatter
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Leading Simple© auf der Wiesn

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  • Leading Simple auf der Wiesn
  • Ausblick aus dem Seminarraum beim Kunden in München
  • Leading Simple Seminarthemen
  • Wiesn Festzelt
  • Wiesn Karusell
  • Wiesn Pferdewagen
  • Riesenrad auf der Wiesn
  • Wiesn Wagen

Na ja, nicht ganz. Aber ganz dicht dran. Beim vierten Block von Leading Simple Ende September in einem bekannten Münchner Informatikunternehmen konnte ich das Oktoberfest wunderbar überblicken. Und nach dem Seminar durfte ich den Rummel hautnah erleben. Noch spannender aber waren für mich der Trainingstag mit den praktischen Übungen und der Austausch mit den Führungskräften.

Die Zusammenarbeit mit meiner Kollegin Nina Harbers funktionierte stets perfekt. Sie führte zudem die Umsetzungsgespräche zwischen den Seminarblöcken mit den Teilnehmern durch. Nun liegt es an den Führungskräften der Firma, das Gelernte weiter zu vertiefen und an die Kollegen zu vermitteln.

Wir sind zuversichtlich, dass dadurch noch mehr Verantwortung für Ergebnisse übernommen wird.

 

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Leading Simple©: Grundlagen für wirkungsvolles Führen

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  • Das Trainerteam beim offenen Leading Simple Seminar
  • Atilla Vuran beim offenen Seminar Leading Simple
  • Eindrücke aus dem offenen Führungskräftetraining Leading Simple

60 Teilnehmer, aufgeteilt in vier Gruppen und angeleitet von vier Kollegen aus unserem Trainerteam, tauschten sich am Vorabend des Seminars auf hohem Niveau zu Führungsfragen aus. In unserer Kaminrunde im Donaueschinger Öschberghof konnten wir wieder vernehmen, was Führungskräften unter den Nägeln brennt und was deren Herausforderungen im Führungsalltag sind.

Boris Grundl, Atilla Vuran, Thomas Schulze, Nicole Rieder, Johannes Rascher und Andreas Schlatter vermittelten vom 24. bis 26. September im ersten Teil dieses zweistufigen Seminars, wie Führung durch das System LEADING SIMPLE© nicht nur einfacher, sondern auch ergebnisorientierter, wirksamer, für alle verständlicher und erfolgreicher wird.

Mit dem zweiten Block geht’s weiter vom 12. bis 14. November 2015.

Weitere Informationen & Anmeldemöglichkeiten finden Sie auf der Webseite der Grundl Leadership Akademie:
http://www.grundl-akademie.de/termine/seminartermine/

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Denke nach BEVOR Du etwas sagst!

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Aus gegebenem Anlass möchte ich ein aktuelles Thema aufgreifen: Meinungsbildung. Die Diskussion um die Flüchtlingswelle zeigt gerade eindrucksvoll, wie Meinungen aufeinander prallen. Wie unreflektiert Pro und Kontra, Schwarz und Weiß, richtig und falsch in die Welt posaunt werden. Ich möchte hier nicht inhaltlich in die gesellschaftliche Diskussion eingreifen, jedoch den Weg der Meinungsfindung beleuchten.

Meinungsfreiheit ist Recht und Verpflichtung zugleich. Das Recht seine Meinung frei zu äußern und die Pflicht, zuvor tiefer darüber nachgedacht zu haben. Denn jeder weiß: Erst denken, dann reden. Seine Meinungen abgeben ist in Mode. Mit Daumen hoch und runter bewerten wir im weltweiten Netz, was uns gefällt und was nicht. Anhänger und Klicks werden gesammelt, Blogs geschrieben und kommentiert. Experten unterhalten uns mit ihrer Meinung in den Abend-Talkshows.

Dabei geht es vor dem Meinungsaustausch um eine viel bedeutendere Frage. Nämlich um die Frage, was passiert, bevor ich eine eigene Meinung entwickelt habe? Habe ich mich ausreichend informiert und einen Sachverhalt aus mehreren Blickwinkeln beleuchtet? Habe ich mir die Mühe gemacht, zu überlegen, wohin die verschiedenen Blickwinkel in Zukunft führen? Habe ich etwas nur gedanklich angerissen oder es sogar tiefer durchdacht? Erst einmal Fragen gestellt, um besser zu verstehen, bevor ich Antworten gebe? Was waren meine Motive bei der Betrachtung und Bewertung der Situation? Suche ich nur nach einer Bestätigung meines existierenden Horizonts? Möchte ich Recht haben oder einer größeren Sache dienen?

Das ist meine Meinung“ höre ich immer wieder. Doch es müsste heißen: „Das plappere ich nach, weil ich denke, dass es gut ankommt“. Eine echte eigene Meinung wäre es nur dann, wenn sie nach einer Reflexionsphase aus mir selbst entspringt. Das Nachgeplapper lässt sich am treffendsten mit Vera Birkenbihls Wortschöpfung „Anderung“ beschreiben: Die Meinung von Anderen.

Aber tiefes Nachdenken ist halt nicht so einfach. Weil Nachdenken ein so anstrengender Prozess ist, beschäftigen sich die wenigsten damit.

Es geht also nicht nur um das Recht der freien Meinungsäußerung, sondern auch um die Pflicht der anstrengenden Meinungsfindung! Wer meint, Meinungsfreiheit sei ein uneingeschränktes Recht, der irrt. Und damit sind nicht nur die Grenzen gemeint, an denen die Persönlichkeitsrechte des anderen anfangen. Die Freiheit, seine Meinung zu äußern, beinhaltet weitere grundsätzliche Verpflichtungen.

  1. Durchdenke zuerst genau was Du sagst: Nicht jeder spontane Einfall ist in diesem Moment wirklich hilfreich. Wer zu oft vorschnell hinausposaunt, wird irgendwann als Blender wahrgenommen. Später wird man dann auch Deine guten Einfälle verwerfen, ohne sie zu würdigen. Merke: Verbale Inkontinenz wird bei intelligenten Zuhörern nicht als Klugheit verstanden!
  2. Wähle Ort und Zeit mit Bedacht. Wenn Du mit Deiner Meinung zu einem unpassenden Zeitpunkt herausplatzt, während andere z. B. in einem kreativen oder produktiven Prozess stecken, wird man Dir kein Gehör schenken. Du wirst als Störenfried wahrgenommen.
  3. Bereite Dich bei Rot vor, hole Luft bei Gelb und sprich erst, wenn die Ampel grün ist.
  4. Sei nicht einfach immer nur dagegen. Denn ein Querdenker, der einfach immer nur den Gegenpol einnimmt, ist im Grunde eher ein Quertreiber. Das ist genau die Art falsch verstandener Konsequenz, die Dir statt Achtung nur Ächtung einbringen wird. Du wirst in den Augen von anderen als Spielverderber gesehen.
  5. Sei kein Duckmäuser. Duckmäuser halten mit ihrer Meinung hinter dem Berg. „Nur dem Chef keinen Grund geben, mich negativ zu sehen.“ ist ihr Motto. Sie leben im Schatten und nähren sich von dem wenigen Licht, das andere auf sie werfen. Sie haben Angst vor der Verantwortung, die eine eigene Meinung mit sich bringt. Sie schweigen, wo sie sprechen sollen, und reden, wo sie schweigen sollten.
  6. Sei kein Untergrundkämpfer. Untergrundkämpfer treffen sich mit anderen Destruktiven und lieben das Dunkel. Sie intrigieren und infiltrieren. Ihr Einflussstreben ist größer als ihr Verantwortungsbewusstsein. Eine gefährliche Mischung! Sie stecken die Köpfe zusammen und brüten faule Eier aus. Und wenn tatsächlich ein Standpunkt verlangt wird, kommen sie über das Mittelmaß nicht heraus.
  7. Sei ein Freidenker! Freidenker haben die Wahl, das Hilfreiche in der Meinung anderer zu erkennen und anzuerkennen. Ebenso können sie konstruktiv kritisieren und ihr eigenes Denkpotenzial kraftvoll in jeden Gedankenaustausch einbringen. Freidenken ist keine primär intellektuelle, sondern eine charakterliche Leistung. Freidenker richten ihr Fähnlein nicht nach dem Wind oder gegen den Wind aus. Sie sind frei in der Wahl als Antwort auf den Wind.

Merke: Viele möchte reden, doch nur Wenige haben etwas zu sagen! Jene, die sich mit Themen in der Tiefe auseinandergesetzt haben, sind rar gesät. Das ist auch der Grund, warum der Volksmund weiß, dass guter Rat teuer ist. Schön wäre es schon, wenn so mancher sich den Rat des Kabarettisten Dieter Nuhr zu Herzen nehmen würde: „Man darf in einer Demokratie eine Meinung haben, muss es aber nicht. Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal: Fresse halten.

Bildquelle: Fotolia

Der Beitrag Denke nach BEVOR Du etwas sagst! erschien zuerst auf Boris Grundl
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Führen heißt im anderen mehr zu sehen als aktuell da ist!

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Ich war vor einiger Zeit bei einem Inhouse-Training bei einem unserer Kunden in Heidenheim. Inhouse-Training heißt für uns Trainer auch immer gleichzeitig Übernachtung beim Kunden vor Ort im jeweiligen Seminarhotel.

Als ich in Heidenheim mein Zimmer betrat, war ich wirklich sehr überrascht. Wo mich in vielen Seminarhotels eine kleine Packung Gummibärchen oder ein Stück Schokolade auf dem Nachttisch begrüßen, war es in Heidenheim anders:

Auf mich warteten, passend auf dem Willkommensschreiben arrangiert, ein Tütchen Brause „für einen prickelnden Start in den Tag“, ein Päckchen Traubenzucker „als Unterstützung für Ihre Power“, eine Dose Bonbons „für die richtige Stimme, die Sie während des Seminars benötigen“ und ein Schokoriegel für die Pause. Und das war noch nicht alles: Neben der Aufforderung „Lassen Sie den anstrengenden Tag bei einem Bier an der Hotelbar ausklingen“ lag auch noch ein Gutschein für ein Glas Bier an der Bar.

Rumms. Ich war wirklich zwei bis drei Minuten in Gedanken versunken und habe mich über diese „persönliche Begrüßung“ sehr gefreut. Dieses Seminarhotel ist vom Standard abgewichen, hat etwas anders – und damit für mich als Gast bzw. Kunde besonders gemacht.

Doch warum erzähle ich Ihnen das Ganze? Geht es doch hier in diesem Blog um die Führung und Wirkung von Menschen. Ganz einfach!

Wie handhaben Sie es mit Ihren Mitarbeitern? Legen Sie – im übertragenen Sinne – Ihren Mitarbeitern (wenn überhaupt) das kleine Päckchen Gummibärchen lieblos auf den Nachttisch oder überlegen Sie wirklich richtig und tiefsinnig, wie Sie dem Mitarbeiter eine Freude machen könnten? Nicht das Sie jetzt denken, dass ich der Harmoniesucht verfallen bin. Selbstverständlich sollen Sie auch weiterhin Ergebnisse fordern und Ihre Mitarbeiter kontinuierlich weiterentwickeln. Die Frage dabei ist nur, wie viel bzw. welche Gedanken machen Sie sich über Ihre Mitarbeiter und aus welchem Blickwinkel betrachten Sie sie?

Überraschen Sie doch Ihre Teammitglieder mal damit, dass Sie deren Werte und Stärken kennen und diese zukünftig auch im Alltag berücksichtigen können, oder füllen Sie für Ihre wichtigsten Mitarbeiter den Führungsleitfaden (ein Leitfaden zur wirkungsvolleren Führung) aus und beachten Sie das zukünftig in der Führung.

Jetzt fragen Sie sich sicherlich, warum Sie das tun sollten?

Weil Ihre Mitarbeiter das wichtigste sind, was Sie im Unternehmenskontext haben. Punkt. Ihre Mitarbeiter tragen maßgeblich zu Ihrem Erfolg bzw. Misserfolg als Führungskraft/Unternehmer, also zu Ihren Ergebnissen bei. Einverstanden? Also sollten Sie die Mitarbeiter auch kontinuierlich weiterentwickeln und achtsam mit ihnen umgehen. Unter Verantwortung verstehen wir bei Leading Simple: Die Ergebnisse der Mitarbeiter sind die Ergebnisse der Führungskraft. Nochmal: Die Ergebnisse, die Ihre Mitarbeiter erzielen sind Ihre Ergebnisse als Führungskraft, da Sie ja die Verantwortung für diese Menschen haben. Basta.

In unserer Arbeit stellen wir täglich fest, dass der Blickwinkel aus welcher die Führungskraft die Mitarbeiter betrachtet auch sehr entscheidend ist. Wenn ich als Führungskraft andauernd sage, dass ich nur „Deppen“ um mich herum habe, wird sich das irgendwann bewahrheiten. Wir stellen dann Führungskräften immer die Frage: Sind Ihre Mitarbeiter Ursache oder Lösung Ihrer Probleme? Falls Sie automatisch mit ersterem antworten, sollten Sie das Ganze nochmal in der Tiefe durchdenken und analysieren welchen Vorteil es haben könnte, wenn Sie Ihre Mitarbeiter zukünftig als Lösung Ihrer Probleme sehen würden.

Sind Ihre Mitarbeiter die Ursache Ihrer Probleme?
Sind Ihre Mitarbeiter die Lösung Ihrer Probleme?

Sie können Ihre Mitarbeiter nur dann wirklich weiterentwickeln, wenn Sie Interesse an Menschen haben und deren Werte und Stärken kennen und dies auch in der tagtäglichen Arbeit berücksichtigen und weiterentwickeln. Am wirkungsvollsten geschieht dies, wenn Sie im Mitarbeiter immer ein bisschen mehr sehen (an Potenzial/an Stärken/an Möglichkeiten) als aktuell da ist – das ist die Champions League der Menschenentwicklung. Wie das professionell geht erfahren Sie bei unseren Intensiv Seminaren oder in einer Inhouse Umsetzung.

Ich freue mich auf spannende Diskussionen mit Ihnen.

Ihr Johannes Rascher

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Ich jammere, also bin ich

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Auf dem Weg zum eigenen Schreibtisch. Bevor Sie es überhaupt in die Nähe des Power-Buttons Ihres Computers geschafft haben, sind Sie bereits mit eindrücklichen Schilderungen der ach so schwierigen Herausforderungen im Betrieb eingedeckt. Noch erstaunt darüber, wie schell Ihre eigene Terminplanung sich als Makulatur erwiesen hat, finden Sie sich in ersten Gesprächen mit den Mitarbeitern. Und über all dem liegt der süsse Geruch von „Toll Chef, dass Sie da sind und uns helfen!“. Troubleshooting – Tagesgeschäft eben…


„Warum lösen meine Mitarbeiter ihre Probleme nicht selber?“ Diese Frage wird mir häufig gestellt und ich bekomme dann eindrückliche Schilderungen zu hören … „Weil Sie es zulassen?“ stelle ich häufig die Frage zurück. Die Reaktionen darauf können Sie sich vorstellen.

Nun, Sie wissen, es geht über Leistung zur Nähe, nicht umgekehrt (siehe auch Blog von Frau Harbers). Solange Sie das Abladen der Probleme bei Ihnen zu lassen, signalisieren Sie Nähe. Und wenn die Mitarbeiter auf diese Weise die Nähe bekommen, werden sie sich auch so verhalten.

Ich plädiere nicht für ein Abblocken von Mitarbeiter-Anfragen. Es geht darum, dass Sie eine klare Unterscheidung für sich finden, wo Sie wirklich in fachlichen Belangen gebraucht werden und wo Sie dieses innere Schild „Müll abladen verboten“ aufstellen können. Ganz klar mit dem Ziel, dem Mitarbeiter seine Verantwortung deutlich zu machen. Ihm zu helfen, die Probleme selber zu lösen, nicht sie für ihn zu lösen. Ihn zu fordern und damit aus der oftmals erlernten Hilflosigkeit heraus wachsen zu lassen. Schaffen Sie eine Kultur um sich, in der es darum geht Umstände zu verändern, nicht darüber zu klagen. Ein erster Schritt dazu ist es, das Klagen zu verbieten, um dann in einem weiteren Schritt zwei Lösungsvorschläge einzufordern.

Übrigens, Sendezeit im Fernsehen ist sehr wertvoll. Deswegen sehen wir auch ganz wenige Interviews mit Sportlern, die erklären, dass der Boden schwierig oder der Schiedsrichter unfähig war.

Ihre Zeit ist noch wertvoller. Wie ist es bei Ihnen, an wen verteilen Sie diese Sendezeit?

Bildquelle: lol.de

Der Beitrag Ich jammere, also bin ich erschien zuerst auf Dino Eberle
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Einstellung wählen oder abwählen

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Wie oft ist es schon vorgekommen, dass Sie am Morgen mit dem Gedanken aufgewacht sind, ich will liegen bleiben, ich bin viel zu müde aufzustehen, ich mag nicht zur Arbeit gehen oder wenn ich doch nur andere Mitarbeiter hätte. Damit sind die ersten Weichen für einen negativen Tag gelegt. Laufen dann noch ein paar Sachen schief an dem Tag, denken Sie, wäre ich doch lieber im Bett geblieben.

Haben Sie sich schon einmal überlegt, wie oft Sie es zulassen, dass solche negativen Gedanken Ihr Denken beherrschen? Sie leben mit der Einstellung: Ich muss doch zur Arbeit, sonst kann ich meine Rechnungen nicht bezahlen, meine Familie nicht ernähren und meinen Kindern keine gute Ausbildung gewährleisten. Welches Gesetz schreibt Ihnen denn vor, dass Sie zur Arbeit gehen müssen, dass Sie Geld verdienen müssen? Mir ist schon klar, dass dies gewagte Fragen an Sie sind. Die Verlockung, zu Ausreden zu greifen, ist groß.

Eine wirkungsvolle Frage, die auf jeden Fall Klarheit schafft ist: Welchen Preis sind Sie denn bereit dafür zu bezahlen, dass Sie nicht mehr zur Arbeit gehen? Welchen Preis müssten Sie zahlen, den Job zu wechseln? Wenn Sie nun den Fokus darauf richten, was Sie alles dafür aufgeben müssten oder was Ihr Umfeld über Sie denken würde und welche Hürden Sie dafür nehmen müssten: Wie schnell springen Sie dann vom Pferd ab, dass Sie in Richtung Freiheit und Wunschdenken führt? Wie schnell sitzen Sie wieder auf Ihrem alten Gaul und reiten den gewohnten Alltag entlang, der Ihnen zwar sicher und bequem erscheint, jedoch auch eintönig und demotivierend ist. Lieber das altbekannte Elend als das unbekannte Neue.

Wenn Sie weitermachen wie bisher, dann haben Sie bereits wieder gewählt. Sie haben sich dafür entschieden, in dem Unternehmen zu bleiben, mit diesem Chef und diesen Mitarbeitern zu arbeiten, Sie haben gewählt, egal welche Motive Sie hatten und was Sie bewogen hat. Sie haben alles, was JETZT ist, durch Ihre Entscheidung weiterhin in der Firma X zu arbeiten, mitgewählt.

Sie können es drehen und wenden wie Sie wollen, Sie wählen immer: in welcher Wohnung Sie leben, in welcher Beziehung Sie sich befinden, welche Bedeutung Sie Ihrem Job geben usw. Und Sie haben die Möglichkeit, das jederzeit abzuwählen, wenn Sie es dann auch wollen. Wenn Sie beispielsweise das Unternehmen, in dem Sie gerade arbeiten, nicht abwählen, dann wollen Sie es nicht abwählen. Es ist Ihre Wahl und Ihre Verantwortung.
Wissen Sie, wie viele Menschen schon gesagt haben, ich würde alles dafür tun, den Preis dafür aber nicht bezahlen wollen. Jede Entscheidung hat eine bestimmte Auswirkung, die wir gleichzeitig mitwählen, und dafür gilt es, die Konsequenzen zu tragen bzw. die Verantwortung zu übernehmen.

Wie wichtig ist Ihnen Freiheit?

Viele werden jetzt vermutlich sagen – ja, sehr wichtig. Wie oft entscheiden Sie oder wählen Sie etwas, das Sie gar nicht wollen? Ein Beispiel: Weihnachten steht vor der Türe, und Sie werden, wie gewohnt, bei den Schwiegereltern zum Weihnachtsessen eingeladen. Wollen Sie da wirklich hin? Wenn ja, sagen Sie mit Freude zu. Wenn nicht, sagen Sie trotzdem zu – richtig? Wie ist nun Ihre Einstellung zu diesem Abend?
Wenn Sie etwas wählen, das Sie nicht mögen, wenn Sie etwas tun, das Ihnen keine Freude bereitet, oder wenn Sie Dinge tun, weil Sie denken, dass andere das von Ihnen erwarten, sind Sie dann frei?

Noch ein Beispiel zu Einstellung: Sie wissen, heute geht es darum, dem Mitarbeiter XY eine Aufgabe zu übergeben. Sie wissen auch, dass Herr XY nicht zu den Mitarbeitern gehört, die Sie bevorzugen. Dieser Mitarbeiter braucht gewöhnlich länger, bis er etwas verstanden hat. Er stellt auch mehr Fragen als andere, und es dauert länger, bis Sie das Ergebnis auf dem Tisch haben. Kommt Ihnen das bekannt vor? Welche Einstellung haben Sie dem Mitarbeiter gegenüber?

Ich will nicht sagen, dass es einfach ist, eine positive Einstellung zu wählen oder die Entscheidung zu treffen. Aber wenn Sie sich für eine Einstellung entschieden haben, dann stehen Sie dazu, mit allen Konsequenzen, die es mit sich bringt. Lassen Sie es nicht an anderen Menschen aus und machen Sie nicht das Außen dafür verantwortlich.

Haben Sie Ihre Einstellung heute schon gewählt?

Der Beitrag Einstellung wählen oder abwählen erschien zuerst auf Nicole Rieder
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Wirkungsvoll kommunizieren mit der „Kraft der Sprache“

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  • Boris Grundl
  • Speed-Dating
  • Kommunikationsseminar "Kraft der Sprache", 23. - 24. Oktober 2015

Am 23. und 24. Oktober erfuhren fast 30 Teilnehmer im Seminar „Kraft der Sprache 1“, welche Vorteile sich ergeben, wenn man die zwölf entscheidendsten Sprachmuster kennt und anwenden kann. Neben Boris Grundl erklärten Atilla Vuran, der Leiter der Inhouse Akademie, sowie die Senior-Trainer Andreas Schlatter und Thomas Schulze, wie man sich selbst und andere besser verstehen lernt.


Dank der vermittelten und im Seminar zum ersten Mal eingeübten Inhalte konnten die Teilnehmer selbst erkennen, welche Denkmuster Menschen nutzen und wie sie die Welt wahrnehmen. Alle Teilnehmer haben großes Interesse gezeigt und sich im anspruchsvollen Seminar engagiert. Hoffentlich werden ihnen die neu gewonnenen Sprachmuster in Zukunft helfen, auch erfolgreich mit Menschen zu kommunizieren, die sie bisher nur teilweise oder gar nicht erreichen konnten.

Übrigens: „Kraft der Sprache. Die Geheimnisse wirkungsvoller Kommunikation“ geht weiter. Der zweite Teil des Intensivseminars findet am 20. und 21.11.2015 im Golf-Hotel Öschberghof in Donaueschingen statt. In 2016 liegen die zweitägigen Workshops an folgenden Terminen: Kraft der Sprache, Teil 1 am 22./23.04. und 21./22.10., Teil 2 am 18./19.11.2016. Detaillierte Informationen zum Seminar finden Sie hier: http://www.grundl-akademie.de/uploads/tx_icveranstaltungen/452ed6205d72cb7.pdf

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Wo Licht ist, ist auch Schatten

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„Der Kaiser packt aus: Wurde das Sommermärchen 2006 gekauft? Der Kaiser muss es wissen. Oder, weil der ja lieber Golf spielt als sich Geschäften zu widmen, sein Doppelgänger Schorsch Aigner. Heute um 22.45 Uhr im Ersten plaudert er aus dem Trikot-Kästchen.“

Eine sehr symptomatische Meldung zu einer ARD-Sendung, wie ich sie vor einigen Tagen in einem Mediennewsletter fand. Franz Beckenbauer, eine Lichtgestalt des deutschen Fußballs, auf dem absteigenden Image-Ast. Volkswagen – auch so ein Beispiel. Geschüttelt vom Skandal um die Abgaswerte. Erinnern Sie sich auch an Jörg Kachelmann, Uli Hoeneß oder die Medien- und Justizkampagne rund um Christian Wulff, die ihn schließlich zum Rücktritt vom Bundespräsidentenamt zwang.

Unsere Gesellschaft wird von Schwarzweißdenken beherrscht. Deswegen bedienen die Medien genau das. Ganz oben – ganz unten. Hat eines unserer Idole gefehlt, wird ganz schnell aus Bewunderung Häme, aus Verehrung Verfolgung. Denn unsere Idole müssen perfekt sein. Ohne Fehl und Tadel und in jeder Hinsicht moralisch integer. Woher kommt das?

Perfektionismus ist Fluch und Segen zugleich. Ein Segen, der unseren Fortschritt antreibt, ein Fluch, der die Seele überfordert. Ein Beispiel: Sie gehen an Bord eines Flugzeugs. Sie fragen den Pilot: „Zu wie viel Prozent funktioniert die Düse?“ Er antwortet: „Zu 80 Prozent“. Würden Sie mitfliegen? Andere Szene: Sie bewerben sich bei einem perspektivreichen Unternehmen. Am Vorstellungstag treffen Sie Ihren zukünftigen Chef: „Zu wie viel Prozent treffen Sie die richtigen Entscheidungen?“ Er antwortet: „Zu 80 Prozent“ Würden Sie dort gerne arbeiten?

Menschen und Maschinen sind verschieden. Maschinen sollen perfekt laufen. Wer dieses „Maschinenbild“ auf den Menschen überträgt, macht einen schwerwiegenden Fehler. Der Wunsch nach menschlicher Perfektion lenkt die Aufmerksamkeit so sehr auf Defizite, dass diesem Bild niemand gerecht werden kann. Und weil wir diesem Anspruch nicht genügen, projizieren wir unseren Druck nach außen. Deswegen suchen wir den Traumpartner, den Traumjob, die Traumkinder und den idealen Chef. Die Frage, ob wir das selbst sind, stellen wir uns aus Versagensangst nicht. Die herbeigesehnte Perfektion lähmt uns durch Ihre Unerreichbarkeit.

Und unsere „Vorbilder“? Sie versuchen, unserer Vorstellung gerecht zu werden, damit wir sie verehren. Obwohl selbst keine Heiligen, spielen sie das Theater des Ideals. Das ist der Deal: Stille meine Sehnsucht und ich himmle Dich an! Wenn sich dann die Schattenseiten dieser Supermenschen offenbaren, sind wir enttäuscht und voller Anklage. Obermoralist Michel Friedmann beispielsweise feierte höchst unmoralische Partys mit Rotlichtcharakter. Obersaubermann Karl-Theodor zu Guttenberg hat sehr unsauber seine Doktorarbeit frisiert. Oberankläger Uli Hoeneß wurde zum Oberangeklagten. An diesem Druck zerbrechen Prominente ebenso wie weniger bekannte Menschen. Das Tragische daran: Wir steinigen unsere gefallenen Helden und bemerken nicht, dass wir sie für unseren eigenen Mangel strafen.

Wie sieht die Lösung aus? Wir drehen die Sache um. Vorher galt: „Ich habe Ideale, aber andere sollen sie erfüllen.“ Hier wird der Idealismus zur Horrorshow. Und jetzt gilt: „Ich erkenne, wer ich bin und wo ich stehe und strecke mich in Richtung eines Ideals.“ Hier wird Idealismus zum „klugen Antreiber“. Im ersten Fall arbeite ich mehr an anderen, jetzt arbeite ich mehr an mir selbst. Bisher konzentrierte ich mich auf Defizite, ab jetzt auf das, was da ist. Das ist der Schlüssel: Nimm das real Gegebene und mache mehr daraus! Das war und ist schon immer der heilsamere Weg. Leicht zu wissen, schwer zu leben. Denn es geht nicht um intellektuelles „Kennen“, sondern um emotionales „Können“.

Menschen sehnen sich scheinbar so sehr nach Vollkommenheit, dass sie sie anderen einfach unterstellen und dabei verdrängen, dass dies nur eine Illusion ist. Das Spiegelprinzip lässt grüßen! Wenn sie dann feststellen, dass ihre Vorbilder gar nicht so perfekt sind, fallen sie über sie her.

Wenn Sie wachsen wollen, brauchen Sie Vorbilder. Nennen Sie sie von mir aus Ratgeber, Lehrer oder Mentoren. Wählen Sie gut aus, was Sie von wem lernen – es liegt in Ihrer Verantwortung. »Kaufen« Sie auch nicht alles von einer Person. Picken Sie sich die Rosinen raus. Und vergessen Sie nicht: Nobody is perfect. Größe kann man nur von den wirklich Großen lernen. Und groß kann auch ein Hausmeister sein – etwa weil er besonders integer ist. Aber das können Sie nur herausfinden, wenn Sie jedem Menschen mit Respekt begegnen.

Suchen Sie sich Vorbilder, von denen Sie lernen können – keine Superhelden, die Sie auf ein Podest stellen, anbeten und fallen lassen, wenn sie straucheln. Die Botschaft ist klar und einfach: Mach Dich selbst und andere stark! „Stark“, nicht „perfekt“! Zum Wohle aller.

Bildquelle: Fotolia

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Fast 50 Führungskräfte beim zweiten Teil des Seminars „Leading Simple©“

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  • Atilla Vuran beim Führungskräfteseminar Leading Simple
  • Andreas Schlatter beim Führungskräfteseminar Leading Simple
  • Boris Grundl beim Führungskräfteseminar Leading Simple
  • Führungskräfteseminar Leading Simple

Fast fünfzig Führungskräfte nahmen vom 11. bis 13. November am zweiten Teil des Seminars „Leading Simple“ im Hotel Öschberghof bei Donaueschingen teil. Das Team rund um den Führungsexperten Boris Grundl vermittelte den Besuchern die zweite Hälfte des Führungssystems LEADING SIMPLE©.

Dabei konnten die Teilnehmer aus den Führungsinhalten die Themen auswählen, die ihnen besonders unter den Nägeln brennen: „Systeme schaffen“, „Delegieren“ und „Kontrollieren“ sowie „Vertrauen schaffen“ waren die aktuellen Themenblöcke, zu denen Boris Grundl, der Akademieleiter Atilla Vuran und Andreas Schlatter ihr Know-how präsentierten.

Zudem wurde verdeutlicht, wie eine EOA (Ergebnisorientierte Aufgabenbeschreibung) zu erstellen ist und warum Führungskräfte aus dem Prinzip „Ergebnisorientierung“ einen besonderen Nutzen ziehen. Auch das Thema „Positionierung“ kam zur Sprache und fand großen Anklang bei den Seminarbesuchern.

Neben den Referenten unterstützen mit Thomas Schulze und Johannes Rascher zwei weitere Trainer der Grundl Leadership-Akademie die Teilnehmenden bei den Übungen und standen mit Rat und Tat zur Seite. Nach diesem Seminarblock sind die Teilnehmer jetzt mit dem gesamten Führungssystem LEADING SIMPLE vertraut. Und nun geht es an die Umsetzung in der Praxis. Hierbei unterstützt die Grundl Leadership Akademie mit einer individuellen Betreuung. Weitere Infos zu allen Themen rund um LEADING SIMPLE finden Sie hier: www.grundl-akademie.de

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Disziplin ist Freiheit!

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Wenn ich Menschen frage, was für sie Disziplin bedeutet, höre ich unter anderem folgende Antworten. Disziplin ist:

  • wenn man sich an bestimmte Regeln hält und von diesen nicht leichtfertig abweicht.
  • wenn man eigene Bedürfnisse zurückstellt, um diese Regeln zu befolgen, sich Verführungen nicht hingibt bzw. seine Ansprüche beschränkt auf das Notwendige.
  • wenn man Zeit und Ausdauer in eine Sache investiert und sich nicht davon abbringen lässt.


Im Duden steht zu Disziplin:

„Das Einhalten von bestimmten Vorschriften, vorgeschriebenen Verhaltensregeln o. Ä.; das Sich einfügen in die Ordnung einer Gruppe, einer Gemeinschaft. Das Beherrschen des eigenen Willens, der eigenen Gefühle und Neigungen, um etwas zu erreichen.“

Wikipedia meint zu Disziplin:

„Disziplin ist das Einhalten bestimmter Vorschriften oder Verhaltensregeln, die zum Teil von anderen vorgegeben werden, oder aber man erlegt sich diese Disziplin selber auf. Der Straßenverkehr wird beispielsweise durch bestimmte Vorschriften geregelt, und jeder sollte nach Möglichkeit die Disziplin aufbringen, sich daran zu halten, weil ansonsten Chaos ausbricht.“

Bis vor rund 11 Jahren assoziierte ich den Begriff Disziplin eher mit Enge, Zwanghaftigkeit oder Unfreiheit. Da ich schon immer sehr diszipliniert war, fühlte ich mich bei dem Gedanken an Disziplin schlecht. Bis zu folgendem Ereignis: Ich saß mit Boris Grundl in einem Straßencafé nahe am Kölner Dom und wir tranken einen Cappuccino. Wir hatten noch eine halbe Stunde Zeit bis zum Pressetermin von Boris Grundl, als ich ihm folgende Frage stellte: „Du Boris, warum hast Du heute Morgen beim Impulsvortrag gesagt, dass Disziplin für Dich Freiheit bedeutet?“ Er schaute zur Kathedrale hoch und meinte: „Weißt Du Atilla, wenn ich heute Morgen meinen Tag nicht diszipliniert geplant hätte, würden wir jetzt hier nicht sitzen. Wir würden keinen schönen Cappuccino trinken, und wir hätten bis zum nächsten Termin nicht ein wenig entspannen können.

Ich erstarrte, und meine letzten 35 Jahre liefen wie ein Film vor meinem geistigen Auge ab. Ich werde diesen Augenblick nie vergessen, denn seit diesem Tag habe ich einen anderen Blickwinkel auf das Thema Disziplin.

Nachdem ich meine Sichtweise ändern durfte, habe ich mehr Klarheit zu dem Begriff gewonnen. Heute schöpfe ich aus der Disziplin eine enorme Kraft. Früher fühlte ich mich sehr oft eingeengt, wenn man mir Disziplin abverlangte. Heute sehe ich das völlig anders. So esse ich zum Beispiel an Tagen, an denen ich Vorträge halte, nur wenig oder leichte Speisen. Mit dieser eisernen Disziplin kann ich mich besser konzentrieren und aufmerksamer sein.

Hier einige weitere Beispiele, wie Disziplin positiv wirkt:

  • Regelmäßig und diszipliniert laufen gehen und Entspannungs- oder Achtsamkeitsübungen durchführen: Dies erhöht Ihre Wirksamkeit.
  • Diszipliniert zuhören und nachdenken, bevor Sie etwas sagen: Dadurch verändern Sie Ihren Blickwinkel und gewinnen mehr Tiefgang.
  • Diszipliniert fokussiert sein: Dies erhöht Ihre Konzentration und Ihre Dynamik.
  • Diszipliniert auf Reize nicht sofort zu reagieren: Dies erhöht Ihre innere Freiheit und Ihre Fähigkeit, die eigenen Emotionen besser zu führen.
  • Diszipliniert am Tagesende den Schreibtisch aufräumen: Dies lässt Sie am nächsten Tag schneller in den Arbeitstag einsteigen.
  • Diszipliniert Ihre Wohnung in Ordnung halten: Die Suchzeiten verkürzen sich, und die Nerven werden geschont.
  • Diszipliniert am Abend den Ablauf für den nächsten Tag planen: Durch das strukturierte Vorgehen gewinnen Sie Qualitätszeit, auch für vermeintlich nebensächliche Dinge.

Gibt es in Ihrem Leben eine Disziplin, von der Sie bis heute dachten, dass sie Sie einengt, einschränkt oder bremst? Jeder hat solche Bereiche. Ich fühle mich heute durch meine Disziplin freier. Ich kann Dinge tun, für die ich früher keine Zeit hatte. Der Gegenpol von Disziplin ist für mich heute – Freiheit.

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Ergebnisorientierung ist eine Haltung!

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Ich stelle den Führungskräften im Seminar gerne folgende Frage: Warum sind Helene Fischer oder Robbie Williams erfolgreich? Hier die häufigsten Antworten:

  • weil er/sie gut aussieht
  • weil er/sie das richtige Management hat
  • weil er/sie besonderes Glück hatte
  • weil er/sie außergewöhnlich talentiert ist

Doch sind das wirklich die Gründe? Aus ergebnisorientiertem Blickwinkel wohl kaum. Helene Fischer und Robbie Williams sind aus einem Grund erfolgreich: weil sie Ergebnisse produzieren. Beide Künstler schaffen es, ganze Fußballstadien zu füllen. Mit ihren Verkaufszahlen erzielen sie Spitzenergebnisse.

Der Stahlmagnat W. Clement Stone hat zum Thema Ergebnisorientierung folgendes gesagt:

„In meinem Beruf habe ich es mir angewöhnt, Menschen nur nach ihren Ergebnissen zu beurteilen. Ergebnisse sprechen eine viel deutlichere Sprache als schöne Worte.“

Wie sieht es in unseren Unternehmen aus mit der Ergebnisorientierung? Aus unserem Blickwinkel sind Führungskräfte und Mitarbeiter im deutschsprachigen Raum noch sehr stark aufgaben- bzw. aktivitätsorientiert. Woran wir das feststellen? Ganz einfach an folgenden Aussagen, die wir tagtäglich von Führungskräften im Training und Coaching hören:

  • Ich bin immer der Letzte, der das Büro verlässt.
  • Ich arbeite bei uns am härtesten.
  • Ich habe acht Meetings am Tag.
  • Ich habe jeden Tag 150 E-Mails.
  • Ich mache jeden Tag zwei Überstunden.
  • Ich habe fünf Kundentermine pro Woche.

Soweit zu den Aktivitäten und Aufgaben. Wenn wir dann aber nachfragen, welche Ergebnisse dadurch erzielt wurden, wird es sehr still im Raum.

Die Aufgaben- und Aktivitätsorientierung richtet sich immer am Input aus; die Menschen berücksichtigen, beschreiben und fokussieren darauf, was in einen Prozess oder eine Aufgabe hineingegeben wird. Dabei vernachlässigen sie aber häufig den Output, also das Ergebnis, das am Ende dabei rauskommt. Bei der Aufgaben- bzw. Aktivitätsorientierung überwiegt meistens das Dringende; das wirklich Wichtige wird leider oftmals vernachlässigt. Ergebnisorientierung hingegen ist immer outputorientiert. Die Führungskraft, die sich an Resultaten ausrichtet, überlegt sich konkret, welches Ergebnis sie erzielen möchte und welche Ressourcen dazu benötigt werden. Dann fokussiert sich der Leader auf das wirklich Wichtige und lässt vom Dringenden (und Unwichtigen) los.

Ich sympathisiere mit dem VFB Stuttgart, dem Fußballverein meiner Stadt. Auch hier sehe ich ein gutes Beispiel in Sachen Ergebnisorientierung. Die Stuttgarter spielen aktuell einen über weite Strecken attraktiven Fußball. Leider aber holen sie keine Punkte und verlieren fast jedes Spiel. Aus dem Blickwinkel der Aktivitätsorientierung betrachtet, macht es richtig Spaß, zuzuschauen. Für die Bundesligatabelle aber ist es wenig wirkungsvoll. Wenn der Manager Robin Dutt dann auch noch in einem Interview sagt: „Unsere Spielweise ist wichtiger als das Ergebnis“, dann ist das Karussell der Aktivitätsorientierung angedreht. Ende offen. Mal schauen, wie das Tabellenergebnis am Ende der Saison aussieht. Ich frage mich da manchmal schon, ob es so etwas z.B. bei Bayern München geben würde? Wohl kaum.

AktivitätsorientierungDie Königsfrage also lautet: Wie komme ich in meinem Führungs- und Arbeitsalltag von der Aufgaben- bzw. Aktivitätsorientierung zur Ergebnisorientierung? Die Antwort ist eigentlich ganz leicht, aber in der Umsetzung nicht einfach: indem Sie sich von der Aufgaben- bzw. Aktivitätsorientierung verabschieden und ganz bewusst für die Ergebnisorientierung entscheiden. Die Ergebnisorientierte Aufgabenbeschreibung (Hilfsmittel 4 aus dem „Leading Simple“-Führungssystem) ist dabei ein äußerst wirkungsvolles Instrument, die Sie bei dieser konkreten Umsetzung unterstützt. Zusätzlich sind bei diesem individuellen Veränderungsprozess Coachings mit den Trainern unserer Leadership Akademie oder intensive Seminare, wie z.B. unsere EOA-Workshops, hilfreich.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg mit der neuen Haltung zur Ergebnisorientierung und freue mich auf spannende Diskussionen mit Ihnen.

Ihr Johannes Rascher

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Kraft der Sprache II – Sprachmuster vertiefen

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  • Kraft der Sprache 2 - Sprachmuster vertiefen
  • Kraft der Sprache 2 - Sprachmuster vertiefen

Im zweiten Teil von „Kraft der Sprache“ wurden die Sprachmuster aus dem ersten Teil vertieft und praktisch geübt. Boris Grundl präsentierte den zwanzig Teilnehmenden zudem, wie Menschen die Welt unterschiedlich wahrnehmen. Diese Muster wurden anhand von vielen Beispielen erklärt und in Übungen vertieft. Weiter gefielen auch die Diskussionen zu den Videoaufnahmen und zu einem Spielfilm, bei denen Atilla Vuran die Inhalte aus „Kraft der Sprache“ besprechen und viele zusätzliche Erkenntnisse vermitteln konnte.

Neben den beiden bekannten Referenten unterstützen die beiden erfahrenen Senior Trainer Andreas Schlatter und Johannes Rascher die Teilnehmenden bei den Übungen und standen für Fragen zur Verfügung.

Die Teilnehmer freuten sich darüber, dass sie durch das Seminar lernten, sich und andere noch besser zu verstehen und wirkungsvoller zu kommunizieren. Von den Teilnehmenden wurde darum auch der Wunsch geäussert, dass mehr Seminare zu diesem Thema angeboten werden sollten. Die Seminarteilnehmer werden die Inhalte aus „Kraft der Sprache“ in der Praxis anwenden und vertiefen.

Wer sich dabei helfen lassen möchte, kann sich von der Grundl Leadership Akademie betreuen lassen. Weitere Informationen dazu finden sich auf unserer Webseite.

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Klarheit erzeugt Vertrauen – und umgekehrt

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Der Philosoph Niklas Luhmann beschreibt aus meiner Sicht treffend die Mechanik hinter Vertrauen: Ein Mensch gibt eine Art „Kredit“, den er aus der Vergangenheit begründet. Damit bietet er eine Möglichkeit an, eine gemeinsame Zukunft zu gestalten. Dieser Mensch geht davon aus, dass der Andere seine Freiheit nicht missbraucht, um ihm zu schaden. Von dem Moment an, wo er vertraut, verzichtet er auf weitere Informationen über den anderen. Und damit reduziert er die Komplexität und schafft Klarheit. Das macht das Leben einfacher.

Vertrauensschwund ist ein Problem“ – Aussagen wie diese hören wir häufiger.

Und gleichzeitig bemühen sie die ach so gute alte Zeit: „Damals konnte man noch seiner Führungskraft vertrauen!“ Ob es wirklich so war? Ich weiß es nicht. Mir fällt aber auf, wieviel Unklarheit in der Sache herrscht. Nicht nur bei Politikern, auch bei vielen Führungskräften. Die Kommunikation wird von Weichspüler-Formulierungen dominiert: Zahlreiche Konjunktive, relativierende Sprachmuster oder umständliche Passivkonstruktionen verdeutlichen, wie die Unklarheit in unsere Äußerungen Einzug gehalten hat. Ein deutliches Zeichen dafür, wie wenig Verantwortung der Sprecher übernehmen möchte.

Beispiel gefällig? Ich zitiere unseren Bundesinnenminister Thomas de Maizière: „Ein Teil dieser Antworten würde die Bevölkerung verunsichern.“ Eine unsichere Äußerung in ohnehin schon unsicheren Zeiten. Das führt deutlich vor Augen, woher der Vertrauensschwund kommt. Denn gerade in Zeiten von Unsicherheit steigt unser Bedürfnis nach Vertrauen.

Führung braucht Vertrauen

Führen ist nur möglich, wenn Vertrauen herrscht. Ansonsten ist es Gehorsam, im schlechteren Fall Angst. Für dieses Vertrauen ist Klarheit ein unabdingbares Element. Menschen sehnen sich nach Klarheit! Diese zu ertragen ist um ein Vielfaches leichter, als im Trüben zu fischen.

Kämpfen Sie daher darum, die Dinge beim Namen zu nennen. Schaffen Sie mehr Klarheit! Reduzieren Sie die Worte, weniger ist mehr. Lehnen Sie es ab, sich zu Themen zu äußern, die Sie nicht durchdacht haben. Befreien Sie sich von der Harmoniesucht. Denn genau die führt zur Verwendung all dieser Weichspüler-Formulierungen, behindert die offene Kommunikation und führt zu Konflikten.

Reduktion und eine aktive, verantwortungsgetriebene Sprache hingegen führen zu Klarheit und zu Vertrauen. Und wo wir vertrauen, können wir die wahren Dinge benennen, uns mit ihnen auseinandersetzen und Probleme und Konflikte lösen.

Bildquelle: Fotolia

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Die 6 Säulen des Selbstwertgefühls

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Dieser Eintrag ist Teil von 1 der Blogreihe Die 6 Säulen des Selbstwertgefühls

Einleitung

Wir befinden uns in einer Zeit, in der die Turbulenzen des Lebens immer heftiger werden. Wir müssen die Fähigkeit besitzen, uns schnell an neue Gegebenheiten anzupassen. Der Druck, Leistung zu erbringen, steigt stetig an. Wir stehen ständig im Wettkampf und in Konkurrenz zu anderen. Die Stabilität, die wir einst in der Welt hatten, durch Religion, Familie, Beruf und Freundschaft fehlt uns heute. Deshalb ist es überlebenswichtig, dass wir eine Stabilität in uns selbst schaffen. Doch wie können wir eine solche innere Stabilität aufbauen? Hierzu möchte ich Ihnen eine Idee mitgeben. Es gibt 6 Säulen, die dazu beitragen, ein stabiles Inneres zu schaffen.

Viele Menschen sprechen über Selbstbewusstsein oder Selbstvertrauen, welches wiederum auf dem Selbstwertgefühl aufbaut. Was bedeutet Selbstwertgefühl für Sie? Wie schätzen Sie sich selbst ein? Kann es sein, dass Sie jetzt zuerst einmal nachdenken müssen? Fällt es Ihnen leicht oder schwer, das genau zu benennen? Was ist denn überhaupt das Selbstwertgefühl? Wenn Sie das Wort auseinandernehmen, sehen Sie die Zusammensetzung deutlicher: Selbst – wert – gefühl. So wird es schon etwas klarer: der selbst gefühlte Wert, den ich mir gebe bzw. das Bewusstsein des eigenen Wertes. Präziser ausgedrückt bedeutet das: Ich vertraue meinen Fähigkeiten und betrachte mich selbst als wertvoll, auch in Anbetracht meiner Schwächen und Fehler. Aus mir heraus weiß ich, dass ich einen Anspruch auf Erfolg und Glück habe, und ich erlaube mir auch, die Früchte meiner Bemühungen zu genießen.

Stellen Sie sich ganz einfach mal die drei folgenden Fragen: Wer bin ich? Was kann ich? Was bin ich wert? Wenn Sie darauf eine glasklare Antwort haben, sind Sie dem Selbstwertgefühl schon sehr nahe.

Welche Auswirkungen hat ein hohes Selbstwertgefühl?

Ein stabiles Selbstwertgefühl birgt viele Vorteile: Eine hohe Lebenszufriedenheit, gute Gesundheit, Sie können Schwierigkeiten besser standhalten, sind flexibler und besitzen die Fähigkeit, sich schnell an Veränderungen anzupassen. Sie zeigen eine hohe Bereitschaft, Fehler zuzugeben und diese zu korrigieren. Sie akzeptieren sich, so wie sie sind, ohne dies von positiven Rückmeldungen oder persönlichen Erfolgen abhängig zu machen.

Je gesünder unser Selbstwertgefühl, desto geneigter sind wir, andere mit Respekt, Wohlwollen und Fairness zu behandeln. Warum? Weil wir andere Menschen dann nicht als eine Bedrohung empfinden.

Was bewirkt ein geringes Selbstwertgefühl?

Menschen mit geringerem Selbstwert beschleicht ein ständiges Gefühl der Unzulänglichkeit, das Gefühl nicht gut genug zu sein. Sie werden von Minderwertigkeitsgefühlen geplagt. Misserfolge entmutigen sie, da sie diese grundsätzliche auf eigenes Fehlverhalten zurückführen. Das wiederum hat zur Folge, dass sie schnell resignieren. Sie sind abhängig von der Anerkennung anderer, und ihre Angst vor Ablehnung und Kritik führt dazu, dass sie starrer und unflexibler sind. Die Furcht vor Neuem sitzt ihnen im Nacken, und deshalb nehmen sie in vielerlei Hinsicht eine Abwehrhaltung ein. Ein solches Verhalten zieht nicht unbedingt Erfolgserlebnisse an.

Wodurch wird das Selbstwertgefühl geprägt?

Ob Sie ein starkes oder schwaches Selbstwertgefühl haben, hängt mit Ihrem Elternhaus und dem entsprechenden Umfeld, in dem Sie aufgewachsen sind, zusammen. War es geprägt von Liebe und Respekt, klaren Regeln und wurden Sie gesehen und geachtet? Oder wurde es geprägt durch Verachtung, ständige Verurteilungen, Demütigungen, lächerlich machen und Manipulation?

Warum lohnt es sich zu erfahren, was es mit den 6 Säulen des Selbstwertgefühls auf sich hat? Weil Sie nur durch ein gesundes Selbstwertgefühl „GANZ“ werden bzw. in Ihrem Wesen rund werden können. Sie wissen es selbst, dass ein starkes und intaktes Immunsystem unabdingbar sind, um vollständig gesund zu sein. Das Selbstwertgefühl ist das Immunsystem des Bewusstseins.

Wenn Sie wissen möchten, wie Sie typische Ängste wie Ablehnung oder Versagen auflösen, dann lade ich Sie ein, meinen nächsten Blog zu lesen, wo ich Ihnen die 1. Säule des Selbstwertgefühls vorstellen werde.

Hinterlassen Sie jetzt gleich rechts oben unter „Blog abonnieren“ Ihre E-Mail Adresse und Sie erhalten automatisch eine Benachrichtigung über den nächsten neuen Blogbeitrag!

Bildquelle: Fotolia

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„Steh auf!“– die Reise ins Ich

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  • Offenes Führungskräfteseminar "Steh auf!", Dezember 2015
  • Offenes Führungskräfteseminar "Steh auf!", Dezember 2015
  • Offenes Führungskräfteseminar "Steh auf!", Dezember 2015
  • Atilla Vuran beim Führungskräfteseminar "Steh auf!"

Beim letzten offenen Seminar des Jahres ermöglichte das Team um Boris Grundl den fast 30 teilnehmenden Führungskräften eine Reise ins Ich. Der Leiter der Inhouse Akademie Atilla Vuran und der Referent Thomas Schulze führten durch emotionale und intellektuelle Themen.

Sie ermöglichten den Teilnehmern bei vielen Übungen tiefe Einsichten in die eigene Persönlichkeit. Am Ende des Seminars wussten alle, was ihnen im Leben wirklich wichtig ist, konnten Unnützes loslassen, sich auf Wirkungsvolles fokussieren, und sie gewannen mehr Klarheit im Umgang mit Krisen.

Das Seminar war ein erfreulicher Jahresausklang für alle Beteiligten und ein erfolgreicher Abschluss des Jahres für die Grundl Leadership Akademie. Die Termine für 2016 sind auf unserer Seminartermine zu finden – wir freuen uns auf Ihre Anmeldung!

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Vom Wert der Wertschätzung

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Unterscheiden Sie sauber und betrachten Sie Wertschätzung differenziert

Das Thema Wertschätzung ist in aller Munde: Wertschätzung im Beruf und am Arbeitsplatz, in Partnerschaft und Familie. Wertschätzung wird lautstark kommentiert und eingefordert. Sie ist dadurch zu einem Modewort geworden. Und wann immer so eine Modewelle aufkommt, lohnt es sich, einmal tiefer dahinter zu schauen. Was ist Wertschätzung im Kern eigentlich? Als ich anfing, mich näher mit Wertschätzung zu beschäftigen, merkte ich, dass ich den Begriff für mich selbst noch nicht sauber durchdrungen und damit definiert hatte. Auch in Gesprächen mit anderen beschrieben diese den Begriff sehr schwammig. In den ersten Recherchen habe ich keine hilfreichen Definitionen gefunden. Schließlich habe ich doch noch eine Differenzierung gesehen, die das Wesen der Wertschätzung fassbarer macht: die Unterscheidungen „Marktnorm“ und „soziale Norm“.

Marktnorm heißt Marktgesetze: Erbringe Leistung, erarbeite einen „Mehrwert“ für das Unternehmen gegen Geld. Diese Welt ist nüchterner, kühler. Soziale Norm beschreibt die Gesetze der sozialen Bindung. Diese Welt ist wärmer, geprägt durch persönliche Nähe und verbindende Gemeinsamkeiten. In der Marktnorm geht es auch um Macht und Dominanz, im Sozialen eher um Akzeptanz und Augenhöhe.

Nur noch ein paar Tage bis zum Fest. Gerade jetzt spielt das Thema Wertschätzung eine besondere Rolle. Denn schließlich werden reichlich Werte verschenkt. Da stellt sich mir die Frage, warum wir eigentlich bei den Geschenken das Preisschild entfernen. Ist es, damit der andere nicht sieht, was das Präsent gekostet hat? Oder einfach, weil wir es schon immer so gemacht haben? Nein, keineswegs. Wir wollen nicht, dass das Geschenk durch den aufgedruckten Preis im Bereich der Marktnorm bleibt. Durch das Entfernen des Preisschildes signalisieren wir, dass wir das Geschenk in die Beziehungsebene, eben in die soziale Norm, heben wollen.

Marktnorm und soziale Norm – eine Abgrenzung

Was ist das wichtigste Gefühl, das ein Mensch braucht? Ich habe das schon oft in meinen Vorträgen und Seminaren bei den Teilnehmern abgefragt. Das Ergebnis: Der Mensch möchte anerkannt und geliebt werden, so wie er ist! Ohne, dass er ein Rolle erfüllen oder Leistung erbringen muss. Ohne zu funktionieren wie eine Maschine, sondern dass er als Mensch – wie er ist – angenommen wird. Manche nennen das Liebe!

Wohin gehört nun diese essentielle Emotion? In die Marktnorm oder in die soziale Norm? Die Antwort ist sofort klar: in die soziale Norm. Was passiert aber nun, wenn ein Mensch dieses starke Gefühl nicht innerhalb seines sozialen Normenkreises erzeugen kann? Weil die tragende Familie oder ein Freundeskreis als Nest nicht vorhanden ist? Dann zieht diese Erwartungshaltung in unsere Unternehmen ein, und wir erwarten, dass das Unternehmen dieses Defizit ausgleicht. Wenn Menschen in der sozialen Norm wirklich geliebt werden, wenn sie dort ein echtes Nest haben, dann suchen sie dieses Nest nicht am Arbeitsplatz.

Auch den umgekehrten Fall gibt es – etwas, das in die soziale Norm gehört, in die Marktnorm zu transportieren. Ein Beispiel aus meinem Leben dazu: Wegen des Rollstuhls kann ich nicht einfach einen Mietwagen nehmen. Also hat sich ein Freund von mir darum gekümmert, mir einen gebrauchten Kombi, der umbaufähig ist, für meine Wohnung auf Mallorca zu besorgen. Der Freund ist Automechaniker. Er hat sich einen ganzen Tag freigemacht, um das mögliche Fahrzeug zu besorgen und zu überprüfen. Ich fragte meinen Freund, was ich ihm schuldig sei – schließlich hat er einen vollen Tag Urlaub dafür geopfert. Und seine Antwort? Er reagierte pikiert auf meinen Vorschlag und sagte: „Gib mir ein Bier aus, wenn wir uns das nächste Mal sehen.“ Mir wurde klar: Ich hatte einen Fehler gemacht; ich hatte die Gesetze des Marktes in die soziale Norm gebracht.

In der Familie und im Freundeskreis (soziale Norm) ist es für Menschen von Bedeutung, Wertschätzung dafür zu erhalten, dass sie einfach da sind. Einfach so. Als Mensch. Diese Nähe und Nächstenliebe ist für uns als soziale Wesen sehr wichtig. Wertschätzung bedeutet hier Anerkennung als Mensch. Diese bringe ich meinem Gegenüber bedingungslos – losgelöst von jeder Bedingung – entgegen, weil er da ist und weil wir uns gegenseitig im Leben als Menschen bereichern. Diese Art der Wertschätzung schenke ich meinen Kindern, meinem Partner, meinen Freunden.

Im Job (Marktnorm) ist das anders. Dort entsteht Wertschätzung durch Wertschöpfung für das Unternehmen. Es ist also eine Form von Respekt, den ich mir durch erbrachte Ergebnisse verdiene. Meinen Wert als Mitarbeiter bestimmen die Werte, die ich für die Firma schaffe. Wenn Mitarbeiter Ziele erreichen und Ergebnisse erzielen, sollte die Führungskraft ihnen Wertschätzung in Form von Respekt zollen.

Unternehmen sind keine Familie

Wenn wir lernen, sauber zu unterscheiden und jede Handlung passend einzuordnen, vermeiden wir unglaublich viele emotionale Spannungen. Denn unerfüllte Erwartungen werden vermieden. Die, die im Job Anerkennung in Form von Liebe suchen, anstatt sich Wertschätzung für tatsächlich erbrachte Leistung zu erarbeiten, möchten schon ein Lob für ihre Anwesenheit und ihre guten Absichten. Für solche Menschen wird jedes negative Feedback zur Selbstwert-Nagelprobe. Denn sie verwechseln Feedback mit Lob. Jede sachliche Kritik wird als persönlicher Angriff gewertet, da sie sich in erster Linie eine reine Bestätigung als Mensch erhoffen (soziale Norm). Sie müssen sich klar machen, dass man ihren Wert als Mensch zwar nicht bestreitet, dass es hier, im Job, in erster Linie aber um etwas ganz anderes geht, nämlich um Ergebnisse für die Firma.

In Unternehmen werden durch das Signal „Wir sind eine große Familie“ (soziale Norm) falsche Erwartungen geschürt. Firmen sind weniger Anerkennungsorte für das reine „Menschsein“. Sie sind Wertschöpfungsfabriken durch erbrachten Nutzen bzw. Ergebnisse. Ein Unternehmen ist nicht dazu da, dass man sich „fallen lassen“ kann, sondern um für den Gegenwert Geld einen Nutzen zu liefern und zu leisten. Fallen lassen sollte ich mich primär in der sozialen Norm. Deswegen ist ein intaktes privates Umfeld auch so wichtig! Es gilt: Aufladen in der sozialen Norm, leisten in der Marktnorm. Ein starker Satz dazu stammt von Theodor W. Adorno, der sagte: „Geliebt wirst du einzig, wo du schwach dich zeigen darfst, ohne Stärke zu provozieren.“ Genau das ist Marktnorm eben nicht. Ein Lob für Bemühungen, Absichtserklärungen oder Selbstverständliches ist hier fehl am Platz. Viele Führungskräfte machen genau diesen Fehler, ihre Mitarbeiter für etwas zu loben, obwohl die Ergebnisse noch zu schwach sind. Zur Marktnorm gehört tendenziell eher Erfolg, zur sozialen Norm eher Erfüllung.

Wenn ich an meinem mangelnden Selbstwert (Wert meines Selbst) nicht arbeiten will, bleibt mir nichts anderes übrig, als andere für die fehlende Anerkennung meines Wertes verantwortlich zu machen. Schuld daran, dass ich mich wertlos fühle, sind dann der Partner, die Kinder, der Chef, die Kameraden, die mir vermeintlich meine Anerkennung und damit Wertschätzung verweigern. Und was tue ich, wenn sich mein Vorgesetzter „aus der Deckung wagt“ und die Wahrheit sagt, der ich mich selbst nicht stellen will: „Du machst einen vernünftigen Job, bist aber deswegen noch lange nicht herausragend.“ Dann reagiere ich empfindlich und werfe ihm mangelnde Wertschätzung vor.

Betrachten wir das Bild der verletzten Ehefrau, deren Mann den gemeinsamen Hochzeitstag vergisst: Hat sie ein stabiles Selbstwertgefühl und ist die Beziehung intakt, dann wird sie über die Zerstreutheit ihres Mannes am Hochzeitstag lächeln. Und sie bestellt an seiner statt einen Tisch im Restaurant und schenkt ihm eine Rose oder ein Schmuckstück. Ist ihr Selbstwertgefühl dagegen angeknackst, ist sie unzufrieden mit sich und ihrer Situation, dann trifft es sie hart, dass ihr Ehemann an diesem besonderen Tag nicht daran denkt, sie mit einer Aufmerksamkeit aufzuwerten, um ihren fehlenden Selbstwert zu kompensieren. Ihr stillschweigender Auftrag an ihn lautet: Gib mir Wert! Her mit dem Ring – ich brauche eine Bestätigung, dass ich dir wichtig bin! Sie erwartet, dass er ihr das gibt, was ihr selbst fehlt. So lebt sie in dem unerfüllbaren Anspruch an ihren Mann: Mach mich glücklich! Dabei ist es eben genau dieser Anspruch, der direkt ins Unglück führt und so viele Beziehungen scheitern lässt.

Sie selbst definieren Ihren Wert

Erkennen – Anerkennen – Transformieren“ heißt der Dreiklang. Zuerst muss ich erkennen, wie oft mir mein mangelnder Selbstwert im Wege steht. Ein Indiz für solche Momente ist die Freude, die ich empfinde, wenn jemand anderem etwas misslingt. Oder das Gefühl der Überlegenheit, das sich einstellt, wenn andere mentale Erniedrigung erfahren. Solche Gefühle entstehen nur aufgrund meines mangelnden Selbstwertes in diesem Moment. Dafür muss ich mich selbst beobachten lernen. Im nächsten Schritt gilt es, das emotional anzuerkennen. Eine schwierige Übung, denn erst, wenn ich die Verantwortung für diesen inneren Mangel übernehme, anstatt andere verantwortlich zu machen, kann ich ihn auch transformieren. Gelingt es mir, diese Verantwortung zu übernehmen, entwickle ich auch mehr Verständnis für das Gefühl der mangelnden Anerkennung und Wertschätzung, das viele Menschen haben.

Wir sollten aber auch wissen, dass das gefühlte Defizit desjenigen nicht dadurch aufzulösen ist, dass andere angeklagt werden. Sondern nur dadurch, dass man sich darüber bewusst wird, was jetzt da ist und das anerkennt. Nicht dem hinterher gieren, das man nicht hat, sondern das schätzen, was man hat. Schonungslos. Diese Ehrlichkeit sich selbst gegenüber ist eine große Stärke. Sie verhindert nicht nur Verbitterung, sondern auch Stagnation. Und sie verändert die Haltung zu meinem Umfeld: Mein Anspruch an andere, mich endlich gebührend wertzuschätzen, erübrigt sich. Stattdessen kann ich mich darauf konzentrieren, an mir zu arbeiten – und an den Ergebnissen, die ich erzielen will – darauf, welchen Unterschied ich im Leben anderer machen kann. So finde ich meinen Platz im Leben. Dann ist es übrigens auch nicht mehr schlimm, wenn der Wert, den ich mir selbst gebe, aus welchen Gründen auch immer, niedrig ist. Wenn ich meinen Platz gefunden habe, muss ich das nicht mehr kompensieren. Solange ich ein Problem mit meinem Selbstwert habe, ist jede Wertschätzung von außen immer nur eine Ersatzbefriedigung – ganz gleich, von wem sie kommt. Sie fühlt sich einen Moment lang gut an, aber sie löst das Problem nicht, denn das steckt in mir. Niemand kann es für mich lösen. Nur ich selbst kann das. Das schaffe ich, wenn ich beginne, zu erkennen, was in mir liegt. Dann finde ich eine Antwort auf die Frage, welchen Wert ich mir selbst geben kann. Ihnen wünsche ich von Herzen, dass Sie das für sich erreichen. Denn das ist alles andere als leicht und verlangt einen großen Mut: Sich selbst gegenüber ehrlich zu sein. Ohne Verblendung, Selbstüberhöhung und Selbsttäuschung.

Ich bedanke mich bei allen Lesern unseres Blogs und für die tollen Feedbacks bis hierhin. Und ich wünsche Ihnen ein erholsames Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Familie. Erholen Sie sich gut (soziale Norm), um dann wieder mit Spitzenergebnissen Ihrer Berufung zu folgen (Marktnorm).

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Kompetenz und die vier Phasen des Lernens

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Machen Sie Menschen schlau, damit sie erkennen, wie inkompetent sie waren!

Menschen schätzen sich oft falsch ein

Unser System Leading Simple wird mit einem bewährten Prozess umgesetzt. Vor den einzelnen Seminarblöcken erhalten die Teilnehmer jeweils einen Fragebogen, der am ersten Abend besprochen wird. Das Formular enthält Fragen zur selbständigen Reflexion der Selbstwirksamkeit. Dabei konnten wir in den letzten Jahren immer wieder ähnliche Effekte feststellen.

  • Praktisch alle Teilnehmer erkennen während des ersten Seminarblockes einen persönlichen Nutzen und verpflichten sich auch zur Umsetzung der Verbesserungsmöglichkeiten. Sie erkennen und anerkennen ihre Defizite, sie transformieren sie aber noch nicht.
  • Bei den meisten Teilnehmern wird die Wirksamkeit während der Umsetzung von Leading Simple (Dauer ca. ein halbes Jahr) deutlich erhöht. Die Ergebnisse sind unter anderem: größere Verantwortungsübernahme, ein positiveres Betriebsklima, das Vertrauen untereinander erhöht sich, die eigenen Resultate verbessern sich.
  • Erstaunlich ist, dass gleichzeitig die Selbsteinschätzung der Wirksamkeit deutlich schlechter wird.

Woran liegt das?

Menschen lernen nicht linear, sondern von Plateau zu Plateau

Wenn wir beginnen, ein neues Musikinstrument, eine neue Fremdsprache oder eine neue Sportart zu lernen, erfolgt zuerst eine Phase der schnellen Erkenntnis. Durch alte Verhaltensmuster fallen wir aber bald leicht zurück. Dann kommen wir nicht weiter, wir erreichen das erste Plateau. Jetzt heißt es trainieren, trainieren und nochmals trainieren, bis wir die Zwischenschritte verinnerlicht haben. Durch Wiederholung prägen sich diese ein. Erst durch regelmäßig trainieren und üben erreichen wir das nächste Plateau. Einige werden wahre Experten, während andere nur den Anfängerstatus perfektionieren. Das Steckenbleiben im Lernprozess zeigt drei verschiedene Gesichter:

  • Viele gehen zu Beginn euphorisch an die neue Aufgabe heran. Dann allerdings kommt der erste Rückschlag – und mit ihm verpufft das Hochgefühl. Sie brechen unzufrieden ab.
  • Andere verharren auf dem ersten Plateau. Sie sind mittlerweile keine Anfänger mehr, und das Basiswissen reicht ihnen aus, um durchzukommen. Diese Menschen treffen ein bequemes, aber gefährliches Abkommen.
  • Wieder andere nutzen die erreichte Plateauphase nicht, um das Erlernte zu vertiefen. Kaum haben sie die eine Ebene erreicht, steigen sie weiter und weiter – bis sie ausrutschen und abstürzen.

Ein wacher Geist lässt sich von Rückschlägen nicht abbringen. Er behält seinen Weg im Auge und macht kontinuierlich weiter, egal wie anstrengend und manchmal schmerzlich das ist. Beherrscht er schließlich sein Metier, verlässt er die Routine, um seine Grenzen weiter auszudehnen.

Die vier Phasen des Lernens

David Dunning und Justin Kruger stellten fest: Menschen, die in einem bestimmten Kontext wenig Kompetenz aufweisen, überschätzen ihren Lernerfolg und sich selbst. Besonders kompetente Menschen hingegen unterschätzen ihre Leistungen und sehen sich selbst auf einer niedrigeren Position als jene, die sie tatsächlich erreicht haben. Eine mögliche Erklärung dafür könnten die von Joseph O‘Connor und John Seymour beschriebenen vier Kompetenzen des Lernens liefern.

Wir lernen alles in Teilschritten. Doch dazu müssen wir überhaupt erst erfassen, dass wir nichts wissen. Oder erkennen, dass wir noch zu wenig wissen – und entsprechend dazu lernen müssen. Man weiß nicht, was man nicht weiß. Diese Phase der unbewussten Inkompetenz ist zwar noch nicht das tatsächliche Lernen – sie geht dem aber immer voraus. Manche bleiben allerdings auch dort stecken. Nehmen wir als Beispiel das Autofahren. Als ganz kleines Kind kannte ich noch kein Auto, also konnte ich nicht wissen, dass ich kein Auto fahren kann.

Die zweite Phase ist die Entscheidende: die bewusste Inkompetenz. Wir erkennen unsere Mängel, haben aber auch eine Idee davon, wie wir diese ausgleichen können. Erst so können wir gezielt an ihnen arbeiten und dazu lernen. Auch hier wird allerdings noch nicht gelernt. Die Weiterentwicklung findet erst in der nächsten Phase statt. Wieder auf das Beispiel des Autofahrens übertragen: Ich weiß, was ein Auto ist, und mir ist bewusst, dass ich es noch nicht fahren kann.

In der dritten Phase beginnen wir zu lernen und sehen gleichzeitig erste Lernerfolge. Wir begreifen bewusst den Fortschritt von der bewussten Inkompetenz zur bewussten Kompetenz. Ein gutes Gefühl, das allerdings noch mit einigen Anstrengungen verbunden ist: Wir müssen pauken, büffeln, auswendig lernen, trainieren – immer wieder. Das kostet Energie, und wir machen hin und wieder Fehler. Ich weiß, dass ich das kann. Um beim Auto zu bleiben: Ich kann Auto fahren, muss mich aber darauf konzentrieren und eine Ablenkung könnte dazu führen, dass ich einen Unfall baue. Erst die letzte Phase bringt die eigentliche Freude.

In der vierten Phase haben wir so viel praktische Erfahrung mit den neuen Fähigkeiten gesammelt, dass sie uns in Fleisch und Blut übergegangen sind und jederzeit abgerufen werden können. Und das, ohne uns bewusst darauf konzentrieren zu müssen. Wir sind unbewusst kompetent. Was uns jetzt kinderleicht von der Hand geht, ist für andere noch eine Herausforderung. Ich habe etwas so sehr verinnerlicht, dass es keine Mühe bereitet, es aus- oder durchzuführen. Es funktioniert quasi voll automatisiert. Hier ist das Autofahren so ganz nebenbei zu bewerkstelligen, und ich überlege nicht mehr, ich tue es.

Der Durchbruch: Von der unbewussten zur bewussten Inkompetenz

Sie wissen vermutlich aus eigener Erfahrung, dass inkompetente Menschen immer wieder ihr eigenes Können überschätzen, gleichzeitig aber nicht fähig sind, das Ausmaß ihrer eigenen Inkompetenz zu erkennen. Deshalb sind sie nicht in der Lage, ihre Kompetenz zu erhöhen. Zudem unterschätzen sie die höhere Kompetenz und die besseren Fähigkeiten von anderen. Wer schlechte Leistungen bringt, kann auf diesem Gebiet auch die Leistungen anderer nicht richtig beurteilen und neigt zur Selbstüberschätzung.

Wie ist es überhaupt zu bewerkstelligen, inkompetenten Menschen die eigene Inkompetenz verständlich zu machen? Wenn Selbsterkenntnis mit Kompetenz korreliert, dann sollten Sie die Kompetenz erhöhen, um die Selbsteinschätzung näher an die realen Tatsachen zu bringen. Machen Sie Ihre Mitmenschen und Mitarbeiter in einem bestimmten Kontext schlauer, dann sind sie in der Lage, zu erkennen, wie inkompetent sie waren oder eventuell immer noch sind. Oder anders formuliert: Manchmal müssen sie Menschen erst schlau machen, damit sie für ihre Schlauheit sensibel werden.

Der Beitrag Kompetenz und die vier Phasen des Lernens erschien zuerst auf Atilla Vuran
Führen & Wirken.
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